„Sterne gucken in der Tatacoa Wüste“ steht ganz oben auf meiner Bucket Liste für die Kolumbien-Reise. Kurz nach Weihnachten sind wir früher als erwartet dort gelandet. Die Erfahrung war für mich definitiv die langen Busfahrten wert, denn solche Landschaften sieht man nicht alle Tage. Und einen solchen Sternenhimmel auch nicht. Wer also in Kolumbien ist: Hin da! Weil wir im Vornherein ein paar Fragen hatten, die wir teilweise nicht eindeutig klären konnten, gibt’s hier alle Infos für künftige Besucher der Tatacoa Wüste. Und Bilder, viele Bilder.
Was ist die Tatacoa Wüste?
Die Tatacoa Wüste ist ein etwa 330 Quadratkilometer großes Areal quasi direkt am Äquator, im Süden Kolumbiens. Ich muss gestehen, dass ich es mir vor Ort etwas größer vorgestellt habe. In Wahrheit ist doch alles relativ eng beieinander, richtig einsam ist es auch nicht. Wie schnell sich in diesem kleinen Areal jedoch die Landschaft verändert, ist umso erstaunlicher, die Felsformationen umso beeindruckender.
Es gibt verschiedene Bereiche in der Wüste, unter anderen die rote Wüste, das Laberintos del Cusco, die graue Wüste, die Los Hoyos und das Tal der Geister. Alle sind auf ihre Art und Weise beeindruckend, die rote Wüste und das Labyrinth sind rein optisch wohl am spektakulärsten.
Was macht man in der Tatacoa Wüste?
Zugegeben, viel ist es nicht, was man vor Ort machen kann, eine Nacht bzw. 24 Stunden vor Ort reichen also vollkommen aus. Diese Zeit sollte man sich aber auf keinen Fall entgehen lassen, denn es ist einfach fantastisch!
Tagsüber kann man die Wüste alleine zu Fuß, zu Pferd oder mit dem Fahrrad erkunden, es wird allerdings sehr schnell sehr heiß – selbst wenn man frühs um 7 Uhr startet wie die meisten Touren. Deshalb haben wir uns für die Luxusvariante im Mototaxi entschieden: Für vier Stunden Tour zu insgesamt 4 verschiedene Hot Spots in der Wüste haben wir pro Person 40.000 COP gezahlt, was nicht ganz 6 Euro entspricht. Edgar war ein großartiger Guide, der uns auf Spanisch und Englisch nicht nur superviele erklärt hat, sondern mit seiner humorvollen Art auch einen zauberhaften Vormittag trotz unsagbarer Hitze beschert hat. Hat sich gelohnt!
Außerdem gibt es verschiedene Schwimmbäder, die als „natürliche Pools“ angepriesen werden. Wirklich natürlich sind sie nicht, nur inmitten der Natur, aber Abkühlung verschaffen sie trotzdem. Die Kosten dafür liegen bei ca. 5.000 COP.
Nach dem Sonnenuntergang, den man vom Mirador aus sehr gut beobachten kann, gibt es um 19 und 21 Uhr am Abend eine kleine Astronomie-Show am Planetarium, die unbedingt zu empfehlen ist. Für 10.000 COP kann man den Mond beobachten und lernt jede Menge über den Sternenhimmel – und nebenbei auch noch die spanischen Begriffe für die Sternzeichen. Der Leiter des Planetariums, der mit seinem Team im Planetarium übrigens im offiziellen Staatsauftrag forscht und nicht nur Touris bespaßt, macht für etwa eineinhalb Stunden eine gute Show, auf Nachfrage auch mit englischen Übersetzungen. Und danach kann man auch noch weiter Sterne gucken. Ein einmaliges Erlebnis!
Wo übernachtet man in der Tatacoa Wüste?
Wir haben im Hostal Noches de Saturno ohne Reservierung Hängematten für je 12.000 COP (knapp 4 Euro) ergattert. Klar ist, Luxus darf man in der Wüste nicht erwarten (außer man mietet sich im Bio Luxury Hotel Bethel ein) und dementsprechend spartanisch waren Badezimmer und Küche, wir würden aber auf jeden Fall wiederkommen. Wer Zimmer buchen möchte, sollte im Vornherein reservieren. Neben dem Noches de Saturno gibt es jede Menge anderer Cabañas und vor allem auch Zeltplätze. An Übernachtungsmöglichkeiten mangelt es also auch in der Hochsaison nicht.
Wie kommt man in die Tatacoa Wüste?
Neiva ist der Ausgangspunkt für einen Ausflug in die Wüste. Wir sind direkt aus Cali angereist, man kann aber auch von Popayan / San Agustin oder Bogotá mit dem Bus direkt nach Neiva fahren. Von dort aus fahren regelmäßig Minivans und Jeeps nach Villavieja (7.000 COP), dort steigt man in Mototaxis um, die direkt in die Wüste fahren (8.000 COP). Wir sind mit einem Bus gegen 14.30 Uhr in Neiva abgefahren und waren gegen 16 Uhr in unserem Hostel. Hat zeitlich ganz prima gepasst, da wir unsere Wüstentour dann am nächsten Tag bestritten haben. Wer frühs ankommen möchte, sollte wirklich sehr früh los, denn schon ab 9 Uhr wird die Sonne ziemlich intensiv und eine Tour in der Mittagshitze ist nicht wirklich empfehlenswert.
FAZIT: Die Tatacoa Wüste war eines meiner Highlights in Kolumbien, denn so etwas sieht man nicht alle Tage und das gesamte Erlebnis mit Übernachtung in Hängematten und Sternegucken war einfach einmalig. Solltet ihr die Chance dazu haben, macht unbedingt den Abstecher dorthin!