Kennt ihr diesen Moment, wenn ihr eine neue Schallplatte aus der Hülle holt, sie behutsam auf den Plattenteller legt, die Nadel absenkt und die ersten Sekunden nur leises Rauschen und Knacken zu hören ist? Dann geht die Musik los, die ersten Töne, das erste Mal erklingt die Magie. Ich bin absoluter Laie, wenn es um die Seltenheit oder den Wert von Schallplatten geht, ich kaufe sie, um sie zu hören. Ob Erstpressung oder Neuauflage – mir egal! Solange die Musik stimmt. Aber das Gefühl, das ist einfach anders, wenn die Musik von der Platte und nicht von Spotify kommt.
Ich liebe es Musik zu entdecken – alte Klassiker vergangener glorreicher Jahrzehnte genauso wie die Alben neuer Bands und Künstler, die ihre musikalische Zukunft noch vor sich haben. Ob ich neue Musik über Empfehlungen, über Spotify oder in Plattenläden finde, tut dabei eigentlich wenig zur Sache. Was ich richtig gut finde und / oder was durch Konzertbesuche oder andere Erlebnisse irgendwie emotional aufgeladen ist, landet über kurz oder lang in meiner Plattensammlung. Und die wächst dadurch natürlich – langsam, aber stetig.
Die Anfänge der Vinyl-Liebe
Mit etwa 15 habe ich meinem Papa den Plattenspieler aus dem Arbeitszimmer geklaut, in meinem Zimmer aufgebaut und mir von Taschengeld die ersten Platten gekauft. Ganz wenige haben damals den Weg in mein Regal gefunden, denn ich hörte mich vor allem durch die elterliche Sammlung mit Queen, Eric Clapton, Simon and Garfunkel und Cat Stevens. Unvergessen ist auch die „Katzenklo“-EP von Helge Schneider, von der ich sogar noch früher fasziniert war und von der ich bis heute nicht weiß, wie sie zwischen die anderen Platten geraten ist.
Im WG-Zimmer während dem Studium und in der winzigen Wohnung während meiner ersten Zeit in München hat der Plattenspieler zwischen all den Büchern leider keinen Platz gefunden. Ein paar Jahre später habe ich ihn wieder entstauben können und weiß schon gar nicht mehr, wie es ohne überhaupt ging. Grund genug eine neue Kategorie hier auf dem Blog einzuführen: Drei Lieblingsplatten.
Drei Lieblingsplatten: Meine ersten Schallplatten
Im besten Fall monatlich möchte ich euch drei Musikempfehlungen (im Schallplattenformat) hier auf dem Blog vorstellen. Das wird mit Sicherheit ein wilder Mix, vielleicht ist ja für den einen oder anderen von euch eine Empfehlung dabei. Ich starte mit den ersten drei Schallplatten, die ich mir als Teenie gekauft habe.
Zu dem Zeitpunkt kam ich gar nicht auf die Idee, dass ich mir auch neue Platten von den Bands, die ich digital bzw. auf CD hörte, kaufen könnte. Deswegen habe ich mich durch Flohmärkte und den damals quasi einzigen Plattenladen in Würzburg gewühlt und dabei diese drei Schätze geborgen:
Some Girls von den Rolling Stones (Spotify)
Keine einzige Rolling Stones Platte habe ich in der Sammlung meiner Eltern gefunden – für mich damals absolut unverständlich! Some Girls war die erste, die ich mir dann selbst gekauft habe – zugegebenermaßen vor allem wegen dem Cover. In meiner Sammlung darf so etwas auf keinen Fall fehlen! Doch nicht nur das Cover, auch die Musik ist mit „Miss you“, „Beast of Burden“ und „When the Whip Comes Down“ (und allen anderen Songs) natürlich fantastisch.
The very Best of Louis Armstrong
Dieser Best of Sampler von Louis „Satchmo“ Armstrong landete in meiner Sammlung, nachdem ich im Musikunterricht ein Referat über ihn halten musste. Mit Jazz hatte ich vorher gar nichts am Hut, doch die Musik faszinierte mich. Ich musste also unbedingt eine Platte von ihm haben, war aber nicht sehr wählerisch, welche das sein sollte. Ich weiß noch, dass der Sampler ziemlich günstig war, heute wird er für 1,50 Euro gehandelt. Sentimentalen Wert hat er für mich trotzdem!
L.A. Woman von The Doors (Spotify)
Von den Doors war ich in meiner Jugend tatsächlich ein wenig besessen. Wie oft ich diese Platte rauf und runter gehört habe, kann ich definitiv nicht zählen. Das Buch Die Doors, Jim Morrison und ich von Ray Manzarek, dem Pianisten von den Doors, ist kurz danach bei mir eingezogen (und sehr empfehlenswert). „Riders on the Storm“ ist hier aus nostalgischen Gründen mein Favorit, die Version von Snoop Dogg (Yes, I’m serious!) war dafür der Auslöser.
Wie sieht das bei euch mit der Musik aus? Wie hört ihr Musik und welche Empfehlungen habt ihr für mich? Hört ihr auch Schallplatten? Habt ihr Bock auf ein paar mehr Musikempfehlungen von mir?