Es ist Mitte Dezember 2017, noch ein Monat bis ich wieder nach Hause fliege, als es Zeit wird für den zweiten Teil meiner Reise: Südamerika! Von Managua, der Hauptstadt Nicaraguas, ging es mit dem Flugzeug für mich nach Bogotá. Zugegebenermaßen war ich etwas skeptisch, ob mir nach so viel Strand, kleinen Städten und Natur eine Großstadt mit mehr als 7 Millionen Einwohnern gut tut. Bogotá hat sich mir aber von seiner besten Seite gezeigt und dass wir von da an dauerhaft zu zweit waren, hat sein übriges getan, dass die vier, fünf Tage in Bogotá zu einem schönen Erlebnis wurden. 8 Dinge, die man in Bogotá unbedingt machen sollte, habe ich hier zusammengestellt.
Die Bogotá Graffiti Tour mitmachen
Auf Empfehlung eines Kumpels haben wir nicht nur eine Walking Tour mitgemacht, sondern auch eine Graffiti-Tour – vorwiegend durchs Viertel La Candeleria. Hier gab es natürlich vorwiegend Infos zu den bunt bemalten Wänden, die man wirklich überall im Viertel findet, aber auch allgemeine Infos zur Stadt wurden nicht ausgelassen, sodass man einen guten allgemeinen Überblick bekommen hat. Außerdem gab es Hintergrundinfos zur aktuellen Graffiti-Situation: Die Regierung will das Viertel, das auch jetzt schon als Touristenmagnet dient, zum alten kolonialen Glanz zurück verhelfen, was bedeutet, dass sehr viele der Graffitis weißen Wänden weichen müssen. Ob das alles so sinnvoll ist, bezweifelt nicht nur der Guide unserer Führung, denn wenn man durch Bogotás Straßen läuft, sind die Graffitis eindeutig DER Hingucker, der die Stadt so lebendig, bunt und fröhlich macht.
Arepas essen
Wenn man einmal ein gutes, günstiges Lokal gefunden hat, sollte man das nutzen, dachten wir uns, und marschierten jeden Tag zu Arepas Rellenas de Dani in der Carrera 4 im Viertel La Candeleria. Das Lokal selbst ist einfach gehalten und oft recht voll, doch es geht alles sehr fix und die Menschen dort sind unglaublich herzlich. Als schneller Snack für zwischendurch oder auch als kleines Abendessen ist so eine Arepa ganz hervorragend und sie kostet hier je nach Belag umgerechnet zwischen nicht mal einem und 2,50 Euro. Unschlagbar!
Mit der Seilbahn zum Cerro de Monserrate
Wer Bogotá von oben sehen möchte, sollte unbedingt mit der Seilbahn auf den Cerro de Monserrate fahren. Der Preis ist mit umgerechnet etwa 6 Euro recht happig für kolumbianische Verhältnisse, die Sicht von oben lässt das aber ganz schnell vergessen. Die Stadt scheint schier unendlich, die Häuser ziehen sich grau und stählern über Hügel, sie übertrumpfen sich in Tälern bis an den Rand des Sichtfeldes – ein Anblick, von dem man sich nur schwer losreißen kann. Wenn man durch den Souvenir-Markt hindurchgeht, kann man noch die andere Seite Bogotás sehen und grüne Wälder und Hügel bestaunen. Zur Weihnachtszeit findet man hier außerdem die mitunter kitschigste Deko ganz Kolumbiens, denn das Kloster Monserrate, das oben auf dem Berg thront, will scheinbar sichergehen, dass man es auch aus kilometerweiter Entfernung strahlen sieht.
Chicha probieren
Chica ist ein Getränk, das in der gesamten Andenregion traditionell schon von den Inkas getrunken wurde. In Bogotá wird es durch Fermentation von Mais hergestellt, es gibt auch Varianten mit Reis und anderen Pflanzen. Tatsächlich sieht man in Bogotá abends viele Kolumbianer und auch Touristen mit dem alkoholischen Chicha an Plätzen abhängen oder in den Straßen herumschlendern. Am besten trinkt man es in einem der vielen Läden in der Carrera 2 nahe dem Plaza Del Chorro Del Quevedo. Der Geschmack ist meiner Meinung nach sehr gewöhnungsbedürftig, aber ein Inkagetränk sollte man dennoch mal probiert haben.
Durchs Viertel La Macarena schlendern
Wenn man beispielsweise im Museum für Moderne Kunst oder im Planetarium war, empfiehlt es sich, eine kleine Runde durch das Viertel La Macarena zu drehen. Vor allem zwischen Calle 26 und 33 oberhalb der Stierkampfarena findet man kleine, bunte Häuser, wunderbare Läden zum Stöbern und Träumen (kaufen kann man ja nichts, wenn man mit dem Backpack unterwegs ist) und süße Café und Restaurants. Ein fantastisches vegetarisches Mittagessen haben wir beispielsweise bei Zarza genossen. Mein Design-Herz ist bei La Local und den vielen lokalen Künstlern und Designern aufgegangen.
Kaffee im Union Café trinken
Im Union Café haben wir nicht nur Kaffee getrunken, uns wurde auch gezeigt, wie man ihn korrekt zubereitet. Selbst für mich als absoluter Nicht-Kaffee-Trinker war der Kaffee dort zumindest zumutbar und das will für mich schon etwas heißen! Das Union Café ist also ein guter, hipsteriger Zwischenstopp beim Schlendern durch La Candelaria.
Fruchtsaft schlürfen am Plaza de Mercado La Concordia
Am Plaza de Mercado La Concordia gibt es – wie der Name schon sagt – einen kleinen Markt, bei dem man hervorragend schlemmen kann! Günstiges Mittagessen gibt es hier ebenso wie ganz fantastische Fruchtsäfte in den wildesten und leckersten Kombinationen. Ein Ort, an dem man auch jeden Tag mal vorbeischauen kann!
In der Librería Lerner stöbern
Als Buchmensch hat es mich in Bogotá natürlich auch direkt in eine Buchhandlung gezogen – und zwar in die wohl populärste Buchhandlung in der Ecke: die Librería Lerner im Viertel La Candelaria. Hier gibt es auf zwei Stockwerken alles, was das Literaturherz begehrt. Klar im Vorteil ist der, der Spanisch kann, es gibt jedoch auch eine englische Ecke. Ich habe beim Stöbern so einige internationale und auch deutsche Titel im Spanischen wiedererkannt, die „Cuentos de Buenas Noches para Niñas Rebeldes“ durften sogar in meinen Backpack einziehen. Nach langer Zeit mal wieder ein schöner und buchiger Ausflug!