Fotoalbum: Warschau im Herbst

Vor ziemlich genau fünf Jahren war ich innerhalb relativ kurzer Zeit gleich zweimal in Warschau (mein allererstes Instagram-Bild vor nicht ganz fünf Jahren entstand dort). Weil ich quasi musste. Aus diesen Besuchen entwickelte sich eine Art Hassliebe, denn unter Zwang und bei matschigem Winterwetter eine Stadt gut finden zu müssen, ist nicht leicht. Der Funke ist jetzt bei meinem dritten Besuch in der polnischen Hauptstadt übergesprungen. Ein vierter Besuch wird definitiv folgen.

Fünf Tage Warschau über das lange Wochenende Anfang Oktober – es war ein Traum! Wir haben großartigstes Herbstwetter erwischt mit strahlend blauem Himmel, dem ersten bunten Laub und vor allem Sonne, Sonne, Sonne!

Beim Spaziergang durch die Straßen und Parks, über die Plätze und an der Weichsel entlang fielen einige Vergleiche mit anderen Städten und Warschau hat von allem ein bisschen: hipsterige Coffeeshops wie Berlin, eine Skyline wie Mini-New York und romantische Straßen und Häuser wie in Paris. Was dabei fehlt, ist die Flut an Touristen. Ja, es gibt sie, aber man hat nicht das Gefühl, die Stadt und die Menschen, die Coffeeshops und Bars orientieren sich an ihnen, sondern an denen, die tatsächlich in der Stadt leben. Wir tauchten ein in den Alltag der Warschauer und lernten die Sprache kennen – gezwungenermaßen, denn auch an den hipsten Orten steht die Speisekarte auf polnisch angeschrieben. Wir sind durch die Straßen flaniert und irgendwie habe ich mich doch tatsächlich ein bisschen wie ein Teil des Ganzen um uns herum gefühlt, ein bisschen heimisch und sehr wohl.

Und wenn man so durch Warschau läuft und die Stadt auf sich wirken lässt, fallen einige Dinge auf. Fünf recht wahllose Beobachtungen, die zu schön sind, um sie nicht zu teilen, sind die folgenden: 1. Polen essen sehr gern Eis, denn Eisläden gibt es in Warschau wie Sand am Meer. 2. Vegan scheint in Warschau ein noch größerer Trend zu sein als in Berlin. 3. An Zebrastreifen (über drei- bis vierspurige Straßen) wird tatsächlich für Fußgänger gebremst. 4. In Warschau braucht man wirklich kein Bargeld: Die Kreditkarte (mit kontaktlosem Zahlen) reicht völlig – selbst auf dem Foodmarkt. 5. Keilabsätze scheinen wieder ein Ding zu sein – am besten in grellen Farben.

Riesig wie Warschau nun einmal ist, haben wir bei weitem nicht alles entdeckt, das es zu entdecken lohnt, und die Liste oben ist sicherlich auch noch um weitere 5 bis 10 Punkte zu erweitern. Ich komme also wieder. Im besten Fall gleich nächstes Jahr. Im Sommer.

Ein paar Links & Empfehlungen für einen Städtetrip nach Warschau: 

Kaffee, Kuchen und Frühstück: Mr. Pancake // STOR // The Cool Cat // Ministerstwo Kawy // Kawiarnia Fawory // TARG Śniadaniowy

Essen und Drinks: Nocny Market (Street Food Market) // Tel Aviv // Plan B // Warszawa Powiśle

Bücher und Shopping: Look Inside // Wrzenie Świata // Super Salon

Sightseeing: Aussichtsplattform des Kultur- und Wissenschaftspalasts // Postermuseum // Spaziergang durch den Stadtteil Praga // Warschauer Altstadt