Wenn ich über Kanada nachdenke, kommen mir viele Dinge in den Sinn. Kunst jedoch ist es, ehrlich gesagt, nicht. Genau das macht für mich den Reiz der Ausstellung in der Kunsthalle München aus, die am 18. Juli 2019 eröffnet wurde: „In einem neuen Licht: Kanada und der Impressionismus“.
Als Besucher*in wird man von den Anfängen des kanadischen Impressionismus bis ins frühe 20. Jahrhundert durch die Ausstellung geleitet. Man erfährt, wie – natürlich! – die französischen Impressionisten Kanadas Künstler mit zwanzig bis dreißig Jahren „Verspätung“ beeinflusst haben. Wie die Kanadier nach Europa kamen und frisch inspiriert zumindest teilweise zurückkehrten in ihre Heimat. Beim Durchschreiten der einzelnen Räume mit Themen wie beispielsweise „Frauen in der Freizeit“, „An der Küste“ (Lieblingsraum!) oder „Neue Horizonte“, in dem es um das Reisen unter anderem nach Venedig und Italien geht, sieht man auch ganz klar die Entwicklung über die Jahrzehnte hinweg. Man findet kanadische Motive wie die Ahornsafteimer von Arthur Dominique Rozaire, diverse kanadische Schneelandschaften und natürlich auch den Roten Ahorn von A.Y. Jackson, der mitunter identitätsstiftend für die Kanadier war.
Mein liebstes Bild der Ausstellung: „Symphonie pathétique“ von Marc-Aurèle de Foy Suzor-Coté, das von der gleichnamigen Symphonie von Tschaikowsky in Farbe und Stimmung inspiriert wurde.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 17. November 2019. Wer sich also von Licht und Farbe, von Kanada und Paris, von Schneelandschaften und Ahornblättern begeistern lassen möchte und einen neuen Aspekt des Impressionismus erleben möchte: Auf in die Kunsthalle!
In einem neuen Licht: Kanada und der Impressionismus
Organisiert von der National Gallery of Canada in Ottawa in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle München.
19. Juli bis 17. November 2019 in der Kunsthalle München
Eintritt 12 Euro (montags 6 Euro) // Geöffnet täglich von 10 bis 20 Uhr
Danke an die Kunsthalle München für die Einladung zur Vorab-Führung und zur Ausstellungseröffnung.
Vergangene Ausstellungen in der Kunsthalle: Du bist Faust, Peter Lindbergh und Jean Paul Gaultier.