Draußen ist es dunkel, grau und trist. Ein paar letzte Brocken Schnee sammeln sich auf den Dächern. Wolken hängen schwer und unbesiegbar am Himmel. Jede Pore meines Körpers schreit nach Meer, nach Sonnenstrahlen, nach Wärme und nach Sommer. Aber all das ist gerade ziemlich weit weg. Wenn ich selbst – wie gerade – nicht auf Reisen gehen kann, verliere ich mich gern in Büchern, Magazinen und Instagram-Profilen, die mich mit traumhaften Fotos, Erzählungen von großartigen Abenteuern und jeder Menge Meer dazu einladen, mich in die Ferne zu träumen. Blättern und Schmökern ist dabei eindeutig immer noch am schönsten. Deshalb haben sich bei mir in letzter Zeit einige wunderbar gestaltete Fernweh-Bücher angesammelt, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die trotzdem alle eins gemeinsam haben: Sie machen ziemlich viel Fernweh.
How to Travel
Diesen Essayband aus der School of Life habe ich in Manchester in dem wunderbar sortierten Buchladen Magma gefunden. Darin gibt es 30 kurze Texte, Denkanstöße und kluge Überlegungen, Momentaufnahmen und viel Inspiration – und all das natürlich rund ums Reisen. Von der Wahl der Reisedestination bis zum Moment des Heimkommens – es stecken so viele kleine und große Momente in einer Reise, so viel Inspiration! Dieses Buch hat mich daran erinnert, hat Lust auf jeden einzelnen davon gemacht.
Doch nicht nur die Texte haben mich überzeugt (auf fast jeder Seite habe ich irgendwas markiert oder eigene Erinnerungen und Überlegungen notiert). Auch die Gestaltung trifft voll meinen Geschmack, es gibt Seiten, auf denen man selbst kreativ werden kann. Wer einen kleinen Denkanstoß braucht, wer sich zurück besinnen mag, worum es beim Reisen überhaupt geht, wer Inspiration braucht, dem sei dieses Büchlein sehr ans Herz gelegt.
Atlas der Reiselust
Der Atlas der Reiselust von Dumont wird seinem Untertitel sehr gerecht: „Inspiration für ein ganzes Leben“. Dieses Buch besteht aus 2,5 Kilo purer Reiseinspiration – und die findet man erfrischend anders aufbereitet, als man das von anderen Fernweh-Büchern kennt. Statt Kontinent- und Ländersortierung findet man hier unterschiedliche Interessenskategorien wie zum Beispiel Aromen der Welt, Einmalige Erlebnisse, Unsere Kulturschätze, Wunder der Natur oder Abenteuer und Outdoor.
Listenliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten: 25 fabelhafte Roadtrips, Legendäre Surfspots weltweit, Die 50 ultimativen Strände und Fünf kulinarische Kurztrips sind nur einige der Liste, die ich am liebsten von oben bis unten durcharbeiten würde. Hier mischen sich praktische Informationen zu Anreise, bester Reisezeit, Kosten und Webseite-Tipps mit rein inspirierenden Listen. Auch außergewöhnliches findet seinen Platz: Es gibt sogar zwei Doppelseiten zum Thema „Reisen auf Frachtschiffen“. Liebevoll gestaltet sind die Tipps und Listen außerdem. Unzählige Bilder, Karten und aufwändige Illustrationen finden sich auf den mehr als 360 Seiten und allein diese machen das Buch selbst zu einer Entdeckungsreise. Perfekt für einen Fernweh-Sonntag auf der Couch – und übrigens auch ein wunderbares Geschenk für alle Menschen, die gern Reisen!
Roadtrip – Eine Liebesgeschichte
Der kleine aber feine Reisedepeschen Verlag hat letztes Jahr drei Bücher veröffentlicht. Eines davon: „Roadtrip – Eine Liebesgeschichte“ von Jennifer und Peter Glas, ein wunderbares Buch über eine außergewöhnliche Reise, die die beiden Autoren angetreten sind. Mit dem Unimog-Van sind sie „von München nach Wladiwostok – und zurück, zwei, drei Umwege inklusive“ – zwischendurch wurde in Venedig geheiratet. Schon das Vorwort macht Lust auf mehr. Die Bilder und Erzählungen die folgen, perfektionieren das Fernweh, das beim Blättern aufkommt. Abwechselnd schreiben Jen und Peter von ihren Begegnungen, Gedanken, Gefühlen und Abenteuern auf den Straßen der Welt in ihrem ersten gemeinsamen Zuhause, dem 7,5 Tonnen schweren Unimog. Man hat das Gefühl dabei zu sein auf ihrer Reise mit all den Höhen und Tiefen und Umwegen und Zielen.
„Roadtrip“ hat übrigens das Format eines Bildbands, schwer und groß und wunderbar gestaltet. Den Texten sollte man aber dennoch mindestens genauso viel Aufmerksamkeit schenken. Und genau diese Mischung aus Gestaltung und Inhalt ist es, die ganz allgemein die Bücher aus dem Reisedepeschen Verlag für mich so empfehlenswert machen. Freue mich schon sehr auf die neuen Erscheinungen, vor allem auf „Vom Glück zu Reisen“ bin ich gespannt.
Peaks of Europe
Ich bin bekennender Roadtrip-Fan, deswegen folgt direkt noch ein zweites Buch mit diesem Wort im Titel: „Peaks of Europe – Ein Roadtrip durch das wilde Europa“. Bis zu meiner (für mich) großen Reise nach Lateinamerika bin ich außer einem New York Trip nicht aus Europa herausgekommen. Gereist bin ich trotzdem sehr viel, denn Europa hat so viel zu bieten und die Landschaft ist von Ecke zu Ecke auf ganz unterschiedliche Art und Weise reizvoll und beeindruckend.
Diese Erkenntnis hatte auch der Instagramer Johan Lolos (@lebackpacker) und ist in 5 Monaten mit dem Auto durch 17 Länder Europas gereist. In „Peaks of Europe“ zeigt er die schönsten Orte und Bilder seines Roadtrips, stellt Menschen vor, die er getroffen hat und erzählt mit den Fotografien kurze, persönliche Geschichten und Begegnungen. Die Texte sind eher kurz gehalten, sachliche Informationen stehen im Hintergrund. Es ist ein Buch zum Stöbern, Schmökern und Blättern – und Fernweh bekommen.
Ein paar der Orte habe ich von meinen Reisen wiedererkannt und mich dorthin zurück gewünscht – zum Beispiel nach Slowenien, Kroatien oder auch in die etwas näher gelegenen Alpen. Ein paar Länder sind auf meiner Travel-Liste noch ein Stück nach oben gewandert, zum Beispiel Albanien, Montenegro und auch Griechenland. Denn ich bin mit Europa noch lange nicht fertig! Am liebsten würde ich direkt ins Auto springen und erst in 5 Monaten wiederkommen.