Ich habe das Paradies auf Erden gefunden: auf der Isla Franklin, einer von mehr als 350 Inseln von San Blas, Panama. Vier Tage habe ich dort verbracht, am Strand gelegen, in der Hängematte abgehangen, stundenlang im Meer gebadet, einiges über die Kuna gelernt, die seit Jahrtausenden die Inseln bewohnen, und dieses Stück Karibik genossen, das zu schön ist, um wahr zu sein.
Glasklares Wasser, weißer Sandstrand mit riesigen Muscheln, Hängematten zwischen den Palmen und Seesterne im Wasser. Hin und wieder fällt eine Kokosnuss von einer der Palmen, das ist quasi das Aufregendste, was an einem Tag passieren kann. Und es ist einfach herrlich! Man schläft in einfachen Bambushütten – private Holzhütten gibt es auch – und lebt ganz ohne Zeit auf dieser Insel: Aufstehen mit dem Sonnenuntergang um sechs und wenn um 22 Uhr der Strom ausgeschaltet wird, geht man ins Bett und lauscht während dem Einschlafen dem Meeresrauschen.
Beim abendlichen Zusammensitzen mit den anderen Gästen auf der Insel und den Kuna erfährt man nicht nur, wie der Rum aus Panama schmeckt, sondern lernt im Gespräch auch einiges über das Volk: Die 365 Insel von San Blas gehören zu Panama, werden aber von den Kuna selbst verwaltet und sind autonom, weshalb man auch bei der Anreise eine kleine Steuer zahlen muss. Die Verwaltung läuft über die 49 Community Islands, auf denen sich die Inselbewohner treffen, handeln, feiern. 30 Inseln der Inselgruppe sind für Touristen zugänglich, Inseln kaufen oder besitzen können aber nur Kuna. Interessanter Fakt: Bei den Kuna sind die Frauen die Familienoberhäupter, kümmern sich um die Finanzen und vererben ihren Besitz an die Töchter weiter.
Wer bei der Panama-Reise nach Ruhe sucht, einfach abschalten, die Zeit vergessen will und außerdem offen ist für ein Erlebnis bei den Kuna, ist genau richtig auf der Isla Franklin in San Blas. Ich hätte definitiv auch noch ein, zwei Tage länger auf der Insel verbringen können – und das obwohl sie so winzig ist, dass man sie in vier, fünf Minuten locker einmal zu Fuß umrunden kann (oder gerade deswegen?). Ich würde auf jeden Fall wiederkommen!
Tipps für die Reise nach San Blas / Isla Franklin:
- Ich habe den Trip über das Hostel Los Mostros in Panama City gebucht und verglichen mit den anderen Reisenden auf der Insel auch einen guten Preis bekommen. Pro Nacht in den Cabanas Tubasenika habe ich 26 Dollar gezahlt inklusive drei Mahlzeiten am Tag, der Transfer im Jeep vom Hostel zum Hafen von San Blas und zurück kostete 60 Dollar. Dazu kommen 20 Dollar für das Übersetzen im Boot zur Isla Franklin, 2 Dollar Gebühr am Hafen und 20 Euro Steuer, die an die Kuna gezahlt werden. Jeder Dollar ist es wert, versprochen!
- Auf der Insel selbst kann man Snacks und Getränke kaufen, die Auswahl ist aber klein und es ist auch teurer als im Supermarkt in Panama City. Es bietet sich also an einen kleinen Vorrat mitzubringen, kalte Cola, Bier und Nachschub kann man dann vor Ort kaufen.
- Es werden von der Insel aus kurze Trips mit dem Boot angeboten: Einmal eine Tour zur Pelikan Island für 12 Dollar und eine Tour zu einer Insel mit einem vorgelagerten Schiffswrack für 15 Dollar. Ich habe die Tour zu der Pelikan Island mitgemacht und vor allem den Abstecher zum Natural Pool sehr genossen: Eine Sandbank mitten im Meer, auf der an aus dem ankernden Boot aussteigt und mit den Seesternen schwimmen kann – die Inseln in weiter Ferne. Während der Bootsfahrt gibt es außerdem mit etwas Glück Delphine zu entdecken.
- WLAN gibt es auf den Inseln nicht, Handyempfang auch nur bedingt mit bestimmten Anbietern aus Panama. Das nächste Hostel sollte also entweder nach der Rückkehr nach Panama City oder vor der Fahrt nach San Blas gebucht werden.