Snowdonia National Park in Wales: Wandern auf den Snowdon

Snowdonia National Park in Wales: Wandern auf den Snowdon im Winter

Wenn man sich ein bisschen über Wales und alles Sehenswerte dort informiert, stößt man bezüglich möglicher Aktivitäten sehr schnell auf den Snowdonia National Park im Norden von Wales. Dort ist auch der höchste Berg von Wales gelegen, der dem Nationalpark seinen Namen gibt: der Snowdon. Auch im Winter kann man dort ganz wunderbar wandern gehen und sogar den Berggipfel, das Dach von Wales, erklimmen – und dafür muss man kein Hochleistungssportler sein. Wir haben während unserem Winterurlaub in Wales die Wanderung auf den Snowdon gewagt! Die beste Route auf den Gipfel, Tipps für eine Winterwanderung im Snowdonia National Park und was es zu beachten gibt, habe ich hier zusammengestellt.

Snowdonia National Park in Wales: Wandern auf den Snowdon im Winter

Der Startpunkt: Pen y Pass Car Park

Wir sind frühs um neun Uhr am Parkplatz von Pen y Pass gestartet. Im Sommer hat man hier scheinbar schon um sieben Uhr am Morgen keine Chance mehr auf einen freien Platz, wir haben im Winter zwei Stunden später noch Glück gehabt und den letzten Parkplatz bekommen. Das Parken kostet pro Tag 10 Pfund, man kann dann theoretisch auch über Nacht dort stehen. Von hier aus kann man zu mehreren Touren zu unterschiedlichen Gipfeln aufbrechen. Wer kein Auto hat, kann auch mit dem Bus zum Parkplatz fahren.

Unsere Route

Wir sind den Pyg Track zum Gipfel gelaufen und den Miner’s Track beim Abstieg. Insgesamt sind das etwa 13 Kilometer und 720 Höhenmeter und wir haben gute 5 Stunden hin und zurück gebraucht – exklusive Pause auf dem Gipfel. Damit waren wir etwas schneller als die sechs Stunden, die offiziell angegeben werden – und geübte Wanderer sind wir nicht. Es war zugegebenermaßen ziemlich anstrengend, aber die Mühe hat sich definitiv gelohnt!

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Der Aufstieg: Pyg Track

Der Pyg Track geht am Anfang recht steil nach oben bis man an einem See kommt. Dort kann man entweder links abbiegen oder einen von zwei Wegen rechts nehmen. Der linke Weg auf der rechten Seite führt ein Stück direkt am See entlang und ist der, den wir gewählt haben. (Der rechte Weg führt zum Crib Goch, einem sehr schmalen Grat, der nur für Kletterer empfohlen wird.) Der linke Weg am See ist hier recht flach und so kann man ein bisschen verschnaufen (und wunderbare Fotos schießen). Weiter geht es am Berghang entlang, bis dann ein recht langer und anstrengender Zickzack-Weg zum Gipfel führt.

Der Zickzack-Weg hat es etwas in sich, hier klettert man teilweise über Felsen und Steine, die auch noch nass sind. Bei eisigen Temperaturen kann es dementsprechend stellenweise vereist sein. Konzentration ist hier also durchaus gefordert, man sollte aufpassen, wo man hintritt. Andere Wanderer haben sich hier auch mit Stöcken beholfen, wir haben uns teilweise an den Steinen abgestützt. Richtig klettern musste man allerdings nicht.

Das letzte Stück des Aufstiegs und auch Teil des Zickzack-Wegs ist gleichzeitig auch der Abstieg vom Snowdon und der Auf- und Abstieg zum benachbarten Gipfel, dementsprechend mehr war auf diesem Teilstück los. Im Januar waren das trotzdem keine großen Menschenmassen, im Sommer stelle ich es mir recht voll vor.

Der Gipfel

Ganz oben auf dem Dach von Wales wartet ein fantastischer Ausblick! Ein ruhiges Fleckchen findet man hier zwar nicht, aber mitten in den Wolken kann man auch die Menschen drumherum fast vergessen. Wir haben fast eine Stunde den Sonnenschein genossen und auf den Weg hinuntergeblickt, den wir hochgestapft sind. Ein herrliches Gefühl!

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Der Abstieg: Miner’s Track

Den Zickzack-Weg vom Pyg Track geht es auch auf dem Miner’s Track wieder hinunter bis sich der Weg teilt. Dann ist der Abstieg dort erstmal recht steil (ich bin froh, dass wir da nicht hoch sind!), die Ausblicke auf die umliegenden Berggipfel sind jedoch atemberaubend. Nach dem ersten Drittel ist der Weg dann ein Spaziergang immer am See entlang – sehr entspannt und nicht zu verfehlen. Hier haben wir auch einige Gruppen und Paare mit Kindern oder Hunden getroffen, die tatsächlich einfach nur einen Spaziergang gemacht haben. Für mich war der Teil sogar fast ein wenig zu entspannt – schließlich ging’s ja ums Wandern. Aber gleichzeitig war es auch ein wunderbarer Abschluss eines fantastischen Tagesausflugs.

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Tipps für eine Winterwanderung auf den Snowdon:

  • Unbedingt festes Schuhwerk anziehen, am besten knöchelhohe Wanderschuhe oder Boots, mit denen man sich auch auf Geröll und Fels sicher fühlt. Wanderstöcke sind kein Muss, aber bestimmt hilfreich.
  • Weder auf dem Weg noch auf dem Gipfel gibt es eine Möglichkeit einzukehren oder Proviant zu kaufen. Deswegen unbedingt genug Flüssigkeit und Snacks mitnehmen.
  • Der Abstieg hat fast genauso lange gedauert wie der Aufstieg. Plant das unbedingt mit ein, wenn ihr euren Zeitplan macht, um euch nicht zu verschätzen und plötzlich bei Dämmerung absteigen zu müssen. Überhaupt: Lieber zu viel als zu wenig Zeit einplanen.
  • Es gibt einen Zug, der zum Gipfel fährt: den Snowdon Mountain Railway. Dieser ist allerdings im Winter (von November bis etwa Mitte März) geschlossen. Das bedeutet: Wer hoch läuft, muss auch wieder runter!
  • Zwiebellook is King! Dadurch, dass es unterschiedlich steil hoch und runter ging und auch nicht alle Teile des Wegs in der Sonne lagen, war es gut, dass man immer wieder Schichten an- und ausziehen konnte. Auf dem Gipfel war es dann wieder ordentlich zugig, die dicke Jacke also eine gute Wahl.

Ich bin sehr happy, dass wir trotz Zweifel ob des Winterwetters die Wanderung gemacht haben – es war einfach ein grandioser Tag! Und so ein Berggipfel hat noch einmal ein ganz anderes Flair, wenn der Frost auf dem Boden glitzert und die klirrende Kälte den Atem gefrieren lässt. Also auf geht’s mit euch auf den Snowdon – egal ob im Winter oder im Sommer!