Buchtipp: „Gehen, um zu bleiben“ von Anika Landsteiner plus Gewinnspiel

München an einem sonnigen Feiertag im Mai. Ich bin auf dem Rad, unterwegs zu meiner Verabredung mit Autorin und Bloggerin Anika Landsteiner. Bei 20 Grad fahre ich ein Stück an der Isar entlang, die Sonnenbrille auf der Nase, den Soundtrack von „Gehen, um zu bleiben“ auf den Ohren, den Fahrtwind im Haar. An einem solchen Tag kann man sich gar nicht vorstellen, dass man das Sommerparadies München überhaupt verlassen möchte. Wenn man Anis Reiseerlebnisse liest, kann man sich nicht vorstellen, überhaupt etwas anderes zu tun als zu reisen.

Ani macht natürlich noch einiges mehr als zu reisen. Die ausgebildete Schauspielerin war Chefredakteurin von Mucbook, schreibt heute für unterschiedlichste Magazine sowohl im Print, als auch online und bloggt auf anidenkt schöne Worte über ihre Reisen und alles, was sie sonst bewegt. Bücher nicht ausgeschlossen. Jetzt ist ihr erstes Buch erschienen: „Gehen, um zu bleiben“. Anders als man denkt, ist Ani nicht die ganze Zeit auf Reisen. Ihre längste Reise hat sie für drei Monate nach Malawi geführt. Zwischen den Reisen zieht es sie immer wieder zurück nach München. Gehen, um wiederzukommen. Und irgendwann mal zu bleiben. Irgendwo.

"Gehen, um zu bleiben" von Anika Landsteiner

15 Kapitel, 15 Emotionen, 15 Erlebnisse

In „Gehen, um zu bleiben“ erzählt Ani in 15 Texten von einigen ihrer Reisen, die sie auf (fast) alle Kontinente der Erde geführt haben nur in Ozeanien war sie noch nie. Sie schreibt vom Alleinreisen, von Roadtrips und dem Leben im Ausland, von haarsträubenden Erlebnissen und den vielen traumhaften Orten rund um den Globus, die sie entdeckt hat.

Dabei steht jedes Kapitel für ein Gefühl, für eine Emotion. Da wäre das Gefühl der Freiheit in Kalifornien, die Sehnsucht in Indien oder die Angst in Kolumbien. Es sind positive Geschichten und Erinnerungen darunter, aber auch kritische und nachdenkliche Worte. Nicht bei allen steht ausschließlich das Land im Mittelpunkt, sondern vielmehr die Erlebnisse oder die Gedanken, die mit der Reise einhergingen. Die Texte gehen tiefer als Landschaftsbeschreibungen und lustige Anekdoten, obwohl das Fernweh natürlich nicht zu kurz kommt. Die Worte regen zum Nachdenken an und setzen das Reisen in einen anderen Kontext als viele Reiseberichte das tun, die ich bisher gelesen habe.

"Gehen, um zu bleiben" von Anika Landsteiner

Authentizität, Übertreibung und Überwindung

Genau das ist es auch, was „Gehen, um zu bleiben“ ausmacht: Die Texte sind herrlich unaufgeregt und dabei sehr persönlich (Authentizität ist das Schlagwort). Es geht nicht darum, mit den verrücktesten Geschichten zu beeindrucken, sondern es geht um das Reisen selbst. Punkt.

Bei Reiseberichten habe ich oft das Gefühl, sie wollen den Lesern weismachen, dass man alles schaffen muss, was auch andere schaffen. Dass man jedes Abenteuer und jede Herausforderung meistern kann und vor allem muss. Dass es aber sicherlich auch Situationen gibt, in denen die Schwäche und die Angst nicht so einfach wegzuwischen sind, und in denen das auch vielleicht gar nicht so klug ist, kommen doch oft zu kurz. Größer, besser, immer weiter, immer mehr Abenteuer, Reisen, Flüge, Adrenalin. Das Reisen wird zum Wettbewerb, zum Zur-Schau-Stellen der eigenen Abenteuerlust und Coolness. Bei Ani ist das anders und das merkt man beim Lesen der Texte ganz deutlich.

Vormerken: Der Debütroman erscheint 2018

Wenn man Ani in persona trifft, merkt man im Gespräch noch etwas anderes ganz deutlich: In ihr schlummern noch viel mehr Geschichten. Seien es die Reiseanekdoten oder die literarische Fiktion Ani lebt zwischen den Buchstaben. Der Debütroman liegt schon bei ihrer Lektorin, 2018 wird er veröffentlicht. Eine Familiengeschichte ist es, die im trostlosen Winter Italiens spielt gespickt mit einer ordentlichen Portion Tragik, denn Ani schreibt gern tragische Geschichten.

"Gehen, um zu bleiben" von Anika Landsteiner

Schreiben & Lesen: Drei Buchempfehlungen

Und auch wenn Ani mittlerweile mehr zwischen den von ihr geschriebenen Buchstaben lebt und weniger Zeit mit den Texten anderer Autoren verbringt, ist sie leidenschaftliche Leserin. Bei unserem Kaffee- (oder besser Schorlen-) Date hat sie mir drei Bücher empfohlen: allen voran Karen Köhlers Erzählungen „Wir haben Raketen geangelt“. Das ist nämlich das einzige Buch bei dem in der S-Bahn ein paar Tränchen gekullert sind (auch eine Empfehlung von mir). „Immer wieder das Meer“ von Nataša Dragnić hat sie ebenso beeindruckt wie mich. Der Buchtipp, der jetzt auch auf meine Leseliste gewandert ist, ist „Der Ruf der Wildnis“ von Jack London.

In nächster Zeit wird Ani in den Buchhandlungen Deutschlands unterwegs sein, von ihren Reisen erzählen und ihre Geschichten vorlesen. Reiselustige Buchliebhaber aus München sollten sich am Mittwoch, 31. Mai 2017, ab 20 Uhr im Isarflimmern einfinden. Dann liest Ani vor heimischem Publikum und spricht mit ihrem Lektor Johannes Engelke über das Buch. Alle Infos zum Event in München gibt es hier.

Ich kann euch nur empfehlen, mit dem Rad dorthin zu fahren und dabei den Soundtrack zum Buch zu hören. Dann kann man fast die Freiheit spüren.

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Gewinnt „Gehen, um zu bleiben“ von Anika Landsteiner

Was passiert, wenn man zu ungeduldig ist, um auf das beim Verlag angeforderte Exemplar von „Gehen, um zu bleiben“ zu warten? Man kauft es sich selbst und hat dann zwei Exemplare. Gut für euch!

Ich verlose hier ein Printexemplar von „Gehen, um zu bleiben“ von Anika Landsteiner aus dem Goldmann Verlag (damit ihr auch garantiert Fernweh bekommt, wenn ihr das nicht längst schon habt). Kommentiert einfach bis Montag, den 5.6.2017, um 18 Uhr unter diesem Post, wohin euch eure nächste Reise verschlagen wird.

Hier erfahrt ihr noch mehr über das Buch und könnt auch reinlesen!

Teilnahmeberechtigt sind alle Menschen über 18 Jahren mit Wohnsitz in Deutschland. Der Gewinner wird per Los ermittelt und per Mail benachrichtigt.

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