Surfen ist ja schon eine recht klischeebehaftete Angelegenheit. Schöne Menschen, die lachend und glücklich auf ihren Surfboards in den Sonnenuntergang paddeln. Allesamt mit blonden Beachwaves, weißen Zähnen, muskulösen Körpern und natürlich alles ganz entspannt. Hang loose eben, sorgenlos und frei. Dazu kommen Sprüche wie „You can’t stop the wave but you can learn to surf“ oder eben „Surf like a girl“.
Ich könnte jetzt versuchen, all diese Klischees und vor allem Kalendersprüche zu widerlegen, aber ein bisschen ist das Surfen einfach wirklich so. Für mich gibt es nur wenig schönere Erinnerungen als an die Surf Sessions in Mittelamerika zum Sonnenuntergang, mit neuen Freunden neben mir, mitten im Meer, ziemlich frei und ziemlich entspannt.
Deswegen ist es für mich also vollkommen in Ordnung, dass mein neuer Lieblingsbildband (Okay, nach „Her Majesty“) das eine oder andere Surferklischee bestätigt.
„Surf like a Girl“ von Carolina Amell ist ein – neudeutsch ausgedrückt – Coffee Table Book, das unterschiedlichste Frauen und ihre Liebe zum Surfen und zum Meer vorstellt. Oder besser gesagt: Sie stellen sich selbst vor. Die kurzen Texte sind nämlich von den Surferinnen selbst geschrieben. Dazu gibt es Fotografien in unterschiedlichen Stilen, die jedes meerverliebte Herz höherschlagen lassen. Praktischerweise ist der Instagram-Name der Frauen auch jeweils mit angegeben. Damit man gleich weiter schöne Meeresbilder anschauen kann, wenn man mit „Surf like a Girl“ durch ist.
Die vorgestellten Frauen kommen aus der ganzen Welt, von Sri Lanka über Hawaii bis Frankreich und die Philippinen. Sie sind Profisurferinnen, Fotografinnen, Shaperinnen, Coaches oder einfach Meerliebhaberinnen. Eines verbindet sie und das ist der Ozean, das Surfen und das Gefühl, dass sie dabei haben. Und genau dieses Gefühl kommt bei mir an, wenn ich durch die Seiten blättere, die Bilder auf mich wirken lasse, die Gedanken und Sätze der Surferinnen lese. Und das ist doch genau das, was ein solches Buch tun soll, oder?
„Surf like a Girl“ bekommt also einen Ehrenplatz in meinem Wohnzimmer – gleich neben den anderen Fernweh-Bücher und ganz nahe am Bücherregal, wo auch „Barbarentage“ steht. Das Meerweh in Buchform stapelt sich hier langsam.
Die Autorin des Buches, Carolina Amell, hat übrigens noch viele weitere Bücher zusammengestellt, die wunderschön aussehen. Das eine oder andere werde ich mir auf jeden Fall mal genauer ansehen. Hier geht’s zu ihrer Website und ihren Büchern.
„Surf like a Girl“ von Carolina Amell