Morgens halb zehn in München: Ich sitze auf meinem Balkon, die Abenteuerlust schlägt wieder zu. Ich möchte raus, möchte etwas sehen, entdecken, erleben von der Welt. Am besten jetzt gleich. Doch wohin?
Ich habe dieses Jahr schon einige Reisekilometer zurückgelegt: Kolumbien und Ecuador, Schweden und Dublin, ins wunderschöne Cinque Terre hat es mich auch noch geführt und eine kleine Tour durch Deutschlands größte Städte gabs obendrauf. So schön das ganze Reisen auch ist (und das ist wirklich sehr, sehr schön), so sehr vernachlässige ich dadurch die Orte, die doch eigentlich so nah liegen. Orte, die mich zur Ruhe bringen und Kraft tanken lassen: die Berge, die Seen, die Natur des Münchner Umlands.
„German Roamers – Deutschlands neue Abenteurer“
Den German Roamers könnte das nicht passieren: Die 14 Fotografen aus ganz Deutschland durchstreifen ihr Heimatland auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer und den atemberaubendsten Aussichten und halten das alles in Bildern fest – auf Instagram @germanroamers, auf YouTube und ganz analog im Buch „German Roamers – Deutschlands neue Abenteurer“.
Was sonst Bilder vom Meer, Palmen am Strand und exotischem Essen mit mir machen, schaffen die German Roamers in diesem Bildband auch mit atemberaubenden Szenen aus der Heimat: In drei Kategorien Up North, In the Heart und At the Very Top zeigen sie Bilder aus allen Teilen Deutschlands, die mich gedanklich sofort die Wanderschuhe schnüren lassen.
Kurze Texte und Interviews, die nicht zu viel verraten und definitiv auch keinen Wander- oder Reiseführer ersetzen, stellen nicht nur die Fotografen vor, sondern auch die Orte, an denen die Bilder entstanden. Doch eigentlich geht es gar nicht so sehr um die Texte, sondern vielmehr um die Fotos. Und die erwecken Sehnsucht und machen Lust auf mehr. Lust aufs Entdecken, aufs Rausgehen, darauf, den sonntäglichen Cafébesuch von Zeit zu Zeit gegen die Brotzeit am Gipfel zu tauschen.
Heimat entdecken
Meine Liste zukünftiger Abenteuer und Entdeckungen ist beim Blättern im Buch um mindestens 20 Punkte gewachsen. Der Harzer Brocken, Burg Eltz in der Eifel, die Buchenegger Wasserfälle in den Allgäuer Alpen, Schloss Liechtenstein in der Schwäbischen Alb und die Affensteine in der Sächsischen Schweiz sind nur ein paar der Orte, die ich mir markiert habe und hoffentlich im Laufe der Zeit besuchen werden.
Sicherlich sind die Orte keine Geheimtipps für Menschen, die schon jahrelang durchs Land ziehen, wandern und die Natur genießen. Für Menschen, die mal wieder daran erinnert werden müssen, wie schön es ist, raus zu gehen und die Natur und die Heimat zu entdecken, ist das Buch aber genau das richtige.
Sachen packen und los
Ein Ziel aus dem Buch kenne ich schon recht gut: den Eibsee direkt an der Zugspitze. Ich habe spontan meine Sachen gepackt und bin hingefahren. Bin um den See marschiert, habe die Ruhe genossen und die Natur. Das Handy in den Flugmodus gesetzt und entdeckt, was eigentlich offensichtlich ist: Das Gute liegt so nah und spontane Ideen sind oft die besten. Dementsprechend werde ich jetzt wohl öfter „German Roamers“ zur Hand nehmen und blättern. Und dann einfach losziehen, die Wochenenden nutzen, entdecken.
Wer von euch auch gern Outdoor- und Reisefotografen auf Instagram folgt, Sehnsucht hat nach ein bisschen Ruhe und Natur, nahe gelegene Orte entdecken will und Ideen dafür sucht, dem sei „German Roamers“ in der Buchform ans Herz gelegt. Der Fotoband ist die ideale Inspirationsquelle für eigene kleine Abenteuer in der Heimat – ob an die Ostsee oder in die Alpen. Packt euren Rucksack und raus in die Natur – mit Kamera oder ohne! Es gibt so viel zu sehen und zu erleben, so schöne Flecken Erde in ganz Deutschland zu entdecken. Danke, German Roamers, fürs Erinnern. #weroamgermany
Welche Orte sind eure Lieblingsflecken in Deutschland? Was muss man entdeckt haben, welche Plätze in der Natur unbedingt mal erleben?
German Roamers – Deutschlands neue Abenteurer
erschienen im DuMont Reiseverlag (Februar 2018)
34,90 Euro